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Was für ein Zirkus

Während der Sanierungsarbeiten am Wohnhochhaus im Osdorfer Born haben wir ein Zirkuszelt entdeckt

Wer kennt es: Auf dem Bolzplatz immer als Letzte:r in die Mannschaft gewählt werden, am Barren hängen wie ein nasser Sack, im Schulchor stets den falschen Ton treffen? Schon wieder ausgegrenzt! Kindheit kann grausam sein. Manchmal ist sie zum Heulen.

Als Architekt:innen sind wir derzeit mit der Sanierung einer großen Wohnanlage aus den siebziger Jahren im Osdorfer Born betraut. Mitten zwischen all den Hochhäusern in diesem sozial schwachen Ballungsgebiet haben wir ein Zirkuszelt flankiert von bunten Zirkuswagen entdeckt. Und in dem Zelt einen Mann im Frack mit Zylinder. Der Herr Direktor hat-te sich eines Tages ein Ziel gesetzt – Kindern ohne Ausnahme eine Bühne zu bieten. Chapeau! Seine Akrobat:innen bilden Kinder aus den umliegenden Bezirken zu kleinen Artisten aus, damit sie nach Jahresfrist ihren großen Auftritt auf dem Einrad oder am Trapez vor ihren begeisterten Eltern, Freundinnen, Freunden und Verwandten haben. Einmal stolz im Rampenlicht stehen und gefeiert werden – wollen wir das nicht alle?

Wir haben die kleinen und großen Bewohner:innen der Wohnanlage in der Bornheide zu einer Galavorstellung ins Zelt des Zirkustheaters für Kinder eingeladen. Der Staub der Manege ist allemal attraktiver als der der Sanierung. Und wir haben in diesem Jahr mit dem Geld, das sonst für Weihnachtsgeschenke unter Geschäftspartnern und -freunden bestimmt gewesen wäre, diese pädagogische Zirkusinstitution, die seit jetzt zwanzig Jahren kontinuierlich wertvolle und vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit leistet, gefördert und hoffen, dass wir damit auch diesmal aus dem Herzen unserer Geschäftspartner:innen handeln.

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