Architektonisch betrachtet steht Steilshoop für Wohnen im Flair der siebziger Jahre. Oder wie andere sagen würden: Plattenbau in v-förmiger Anordnung. Was hermetisch abgeriegelt klingt, soll durch die jungen Bewohnerinnen und Bewohner, die vielen Grünflächen und das wachsende, kulturelle Angebot zu neuem Leben erweckt werden. Der Neubau des Campus Steilshoop vereint die Historie des Viertels in Form einer Stadtteilschule in Langform auf 12.800 Quadratmetern Fläche und kommt weltoffen, kunterbunt und partizipativ daher.
- Projekt
- Neubau des Campus Steilshoop Stadtteilschule und Quartierszentrum
- Bauherr:in
- SBH | Schulbau Hamburg
- Auftraggeber:in
- Otto Wulff
- Leistung
- 5 HOAI
- Fläche
- ca. 15.190 m² BGF
- Lage
- Gropiusring in Hamburg
- Fotografie
- Jakob Börner
Die Revitalisierung Steilshoops ist in vollem Gange. Der Campus bildet hier einen wichtigen Baustein, um Stadtteilschule und Quartierszentrum miteinander zu verzahnen und das Angebot allen schmackhaft zu machen.
Das Ensemble aus zwei Baukörpern schmiegt sich um eine platzartig aufgeweitete Campus-Achse, die sowohl eine Öffnung zum Stadtteil als auch eine Sichtachse zum Bramfelder See herstellt. Die weiche Kubatur der zwei- bis viergeschossigen Gebäude ist mit umlaufenden Bändern aus farbigem Keramik umhüllt. Großzügige Verglasungen sorgen für maximale Transparenz und Ein- und Ausblicke, um die Funktionen innerhalb der Gebäude mit der Außenwelt zu verbinden. Denn dieses Motiv spiegelt sich auch in der Nutzung wider: Der Campus Steilshoop vereint nicht nur Grund- und Stadtteilschule unter einem Dach, sondern wagt mit der Integration des Quartierszentrums im zweiten Gebäudekomplex einen bedeutungsvollen Neuanfang.
Neben der Grund- und Stadtteilschule »Schule am See« finden hier nämlich auch die Bücherhalle, die Volkshochschule, die Elternschule Steilshoop und das Haus der Jugend ihren Platz, an dessen Ort vorher der sogenannte »Betonriegel« aus den sechziger Jahren zunehmend zum Kern des Problemviertels wurde. Jahrelange Vorarbeit in Form von Campus-Workshops und Planungsrunden führten schließlich zum vorzeigbaren Endergebnis: Der Campus als Schlüsselprojekt der Stadterneuerung bringt den nötigen Impuls für die Stadtteilentwicklung. Nicht nur die Gebäude selbst, sondern insbesondere auch die Flaniermeile zum See tragen zur Wiederbelebung des öffentlichen Platzes und zu neuer Identifikation mit dem Leben in Steilshoop bei. Und dafür sorgt nicht zuletzt auch die architektonische Transparenz. Die Fenster sind das verbindende Element und machen das, was innen geschieht auch außen sicht- und erlebbar.
Stimmen aus dem Team
Durch die abgerundeten Ecken schlängeln sich die markanten Gebäude wie eine Schlange über den Campus.
Steilshoop ist einer dieser problembehafteten Stadtteile mit großem Potenzial. An den Neubau des Campus wurden dementsprechend hohe Erwartungen geknüpft, die bisher auch erfüllt wurden.
