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MODERNISIERUNG
Quartier Rungestieg

MODERNISIERUNG Quartier Rungestieg

Meine Ziegel, mein Block

Kaum ein Hamburger Stadtteil steht so sinnbildlich für den Backstein wie Barmbek. Zwischen Stadtpark und Osterbekkanal gelegen, wirkt dies im ehemaligen Arbeiterviertel aber alles andere als monoton: Geprägt von der Handschrift Fritz Schumachers, der bis 1933 in Hamburg wirkte, offenbaren die Bauten eine vielfältige Formensprache mit umlaufenden Balkonen, Erkern und Verzierungen. Ebenfalls in den 30er Jahren entstand der geziegelte Wohnblock am Rungestieg. Ursprünglich als drei- bzw. viergeschossige Blockbebauung mit innenliegender Zeile konzipiert, hat die Sanierung der Gebäude im Laufe der Jahre zu einer teilweise umfassenden Umstrukturierung des Innenraums geführt. Heute ist im Quartier Rungestieg sogar ein Nachbarschaftsbüro integriert.

Projekt
Sanierung Blockrandbebauung Rungestieg
Bauherr:in
SAGA
Leistung
1-8 HOAI
Fläche
16.900 m² BGF
Lage
Hamburg Barmbek
Fotografie
Martin Lukas Kim

Kleinstwohnungen waren gestern

Die Wohnungen wurden ursprünglich als kleine Einheiten mit großer Anzahl an Ein-Zimmer-Apartments realisiert, was in dieser Form nicht mehr den heutigen Bedürfnissen an Wohnraum entspricht. Größere Wohnungen mit drei Zimmern waren kaum vorhanden. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten wurden daher Wohnungen zusammengelegt und Dachgeschossflächen ausgebaut. So entstand ein angepasster und vielfältiger Wohnungsmix mit insgesamt 260 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten. Zudem wurden überwiegend hofseitig zusätzliche Balkone angebracht, um den Wohnkomfort zu steigern.

Mit der Revitalisierung der Siedlung am Rungestieg haben wir Dornröschen wachgeküsst. Es ist viel mehr als eine optische Aufwertung, es ist eine nachhaltige Investition in zukunftsorientiertes Wohnen.

Ästhetik und Funktion gehen Hand in Hand

Das bestehende Farb- und Materialkonzept wurde behutsam überarbeitet. Während die Mauerwerksstruktur an den Straßenfassaden samt grauer Fenster- und Treppenhauselemente wiederhergestellt wurde, haben die Innenhoffassaden und die Giebelseite des Rungestiegs eine neue Putzstruktur erhalten. Die Balkonsysteme wurden bewusst im Innenhof und nicht an den Straßenfassaden positioniert, um den Charakter der Blockrandbebauung zu bewahren. Auch durch die Wahl des weißen Putzes, ist ein freundlich, heller Innenhof entstanden, der mit Grün- und Spielflächen unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten bietet.

Auch die Haustechnik bekam ein Makeover

Alle Installationen, von der Heizung bis zur Elektrik, wurden modernisiert. Anstelle der alten, gasbetriebenen Heizungen und Warmwasseranlagen kamen Fernwärmeübergabestationen zum Einsatz. Außerdem erfüllt die Lüftung mit Wärmerückgewinnung die aktuellen energetischen Standards.

Quartier Rungestieg
Lageplan
Erdgeschoss
Schnitt
Ansicht Nord

Neugestaltung der Außenanlagen

Die Innenhöfe und Vorgärten wurden komplett neu gestaltet. Die Wohnungen im Erdgeschoss profitieren nun von überdachten Terrassen, während die Wegeführung optimiert wurde. Auch die Müllentsorgung und Parkplatzanforderungen sind überdacht und modernisiert. Die Vorgartenmauer hat passend zum neuen Farb- und Materialkonzept eine Backsteinoptik bekommen. Der Blockrand wirkt damit wie mit der Umgebung verwachsen und betont die Massivität, die der Baustoff Ziegel von Natur aus ausstrahlt.

Stimmen aus dem Team

Die Neugestaltung des Rungestiegs ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Stadtentwicklung und den behutsamen Umgang mit dem Bestand.

Holger

Es war uns wichtig, die historische Substanz des Viertels zu erhalten und gleichzeitig modernen Wohnraum zu schaffen, der den heutigen Bedürfnissen entspricht.

Marina