Nostalgie im neuen Gewand

Die Modernisierung der Gewerblichen Schulen Müllheim vereint die zukunftsweisende Gestaltungsqualität des 21. Jahrhunderts mit dem einzigartigen Charme des 60er-Jahre-Altbaus. Im Herzen des Markgräflerlandes, zwischen Freiburg und Basel gelegen, wurden die gewerblichen und kaufmännischen Schulen des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald zusammengelegt. Im Rahmen der Neuorganisation wurde das künftige gemeinsame Gebäude der Schulen in seiner Raumaufteilung neu strukturiert und umfassend saniert.

Projekt

Gewerbliche und kaufmännische Schule Müllheim

Bauherr:in

Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald

Leistung

1-7 HOAI

Fläche

4.660 m² BGF

Lage

Nußbaumallee in Müllheim

Fotografie

ArchitekturImBild - Bernhard Tränkle

Besonderheiten

1. Platz VgV-Verfahren

Fließende Übergänge von Alt zu Neu

Der Umzug der Kaufmännischen Schule Müllheim schuf Raum für eine umfassende Neuorganisation des Schulkomplexes der Gewerblichen Schulen. Dabei lag der Fokus auf der Sanierung und Modernisierung des Innenbereichs, während Fenster und Außentüren nur punktuell und nutzungsbedingt ausgetauscht wurden. Fließende Übergänge zwischen innen und außen – etwa durch bodentiefe Fenster, die die ursprüngliche Fassade mit den neuen Räumen verbinden – betonen den Charakter des Gebäudes und schaffen eine harmonische Verbindung zwischen Bestand und Moderne.

Flexible Räume für zeitgemäße Bildung

Im Zuge der Sanierung wurde das Gebäude umfassend auf moderne Lehr- und Lernkonzepte ausgerichtet. Im Untergeschoss entstanden neue Fachunterrichtsräume für Chemie, Biologie und Physik sowie eine Hausmeister:in-Werkstatt und Technikräume. Diese Räume bieten den Schüler:innen eine zeitgemäße Ausstattung, die den Anforderungen moderner naturwissenschaftlicher Bildung gerecht wird. Im Erdgeschoss wurden die bestehenden Räume für den allgemeinen Unterricht neu organisiert und modernisiert. Besonders hervorzuheben ist die neue Lehrküche, die speziell zu Ausbildungszwecken eingerichtet wurde, sowie das neue Schüler:innencafé mit angeschlossenem Kiosk. Dieser Bereich wird durch eine mobile Trennwand von der Pausenhalle getrennt, die bei Bedarf in einen Veranstaltungsraum verwandelt werden kann. Diese flexible Nutzungsmöglichkeit bietet den Schüler:innen vielfältige Optionen für die Pausengestaltung und schulische Veranstaltungen.

Offene Strukturen im Obergeschoss

Das Obergeschoss beherbergt künftig die Schulverwaltung und das Lehrer:innenzimmer. Neben neuen Besprechungs-, Konferenz- und Prüfungsräumen, die durch mobile Trennwände flexibel genutzt werden können, entstehen hier moderne Arbeits- und Aufenthaltsbereiche für das Lehrpersonal. Durch die Auflockerung der Grundrisse und den Entfall vieler Bestandswände konnten offene und lichtdurchflutete Flächen geschaffen werden, die die Kommunikation und Zusammenarbeit im Schulalltag fördern. Die Unterrichtsräume wurden hinsichtlich Belüftung, Belichtung, Akustik und technischer Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht, um eine optimale Lernumgebung zu gewährleisten.

Maximaler Zugang auf allen Ebenen

Besonderer Wert wurde auf die Barrierefreiheit des Gebäudes gelegt. Stufenlose Eingänge und ein erneuerter Aufzug gewährleisten den uneingeschränkten Zugang zu allen Geschossen. Gleichzeitig stärkt die offene Gestaltung der Flächen die Beziehung zwischen innen und außen, indem die Räume harmonisch miteinander verknüpft werden. Ein durchdachtes Farb- und Materialkonzept, das im gesamten Gebäude umgesetzt wurde, schafft nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern sorgt auch für Identifikation und Orientierung.