Navigation überspringen

NEUBAU
Sporthallen Lüneburg

NEUBAU Sporthallen Lüneburg

Same same but different

Vier Sporthallen, vier Standorte, ein Prinzip: Sport als verbindendes Element. Nicht nur für die Menschen, die hier trainieren, sondern auch für die Architektur selbst. In nur eineinhalb Jahren entstanden in Lüneburg vier moderne Sporthallen, die sich harmonisch in ihre jeweiligen Standorte einfügen und doch eine gemeinsame gestalterische Handschrift tragen. Möglich wurde dieses sportliche Tempo durch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Bauunternehmen und unseren Architekt:innen.

Projekt
Neubau von vier Sporthallen in Lüneburg
Bauherr:in
Hansestadt Lüneburg
ÖPP-Partner
Depenbrock
Leistung
1-5 HOAI
Fläche
8.500 m² BGF
Lage
Hagen | Hanseviertel | Hasenburger Berg | Lüne
Besonderheiten
Gründächer mit PV-Anlage
Fotografie
Dorfmüller Klier

Die Hansestadt Lüneburg entschied sich 2021 für den Neubau von vier modernen Sporthallen – drei Zweifeld- und eine Dreifeldhalle – im Rahmen eines ÖPP-Inhabermodells. Während an den Standorten Lüne und Hasenburger Berg bestehende Hallen zurückgebaut wurden, um Platz für nachhaltige Neubauten zu schaffen, entstanden im Hanseviertel und bei der Igelschule erstmals neue Sporthallen. Das übergreifende Architekturkonzept verbindet alle Hallen durch eine markante Fassadengestaltung mit umlaufenden Fensterbändern und gezielten farblichen Akzenten, die jeder Halle ihre eigene Identität verleihen und sie gleichzeitig harmonisch in ihr Umfeld einfügen.

Eine besondere Rolle spielt dabei die detaillierte Fassadenausführung aus Klinker: Der Sockelbereich, der die Nebenräume wie Umkleiden, Geräte- und Technikräume umfasst, ist mit reliefiertem Klinker versehen, während der Hallenteil durch glatten Klinker eine ruhigere, klar strukturierte Oberfläche erhält. Ergänzt durch farbige Akzentuierungen an den Eingangsbereichen, unterstützt die Gestaltung die Lesbarkeit der unterschiedlichen Nutzungszonen. Besonders bei der Dreifeldsporthalle im Hanseviertel wird dieses Konzept deutlich sichtbar: Der Baukörper ist klar gegliedert in einen eingeschossigen Sockel für die Nebenräume und ein leicht zurückgesetztes Obergeschoss, das den Hallenteil beherbergt. Diese Staffelung verleiht dem Gebäude eine differenzierte Maßstäblichkeit, die sich harmonisch in die heterogene Umgebung aus Wohnbebauung und alten Kasernengebäuden einfügt.

Im Inneren setzt sich das durchdachte Konzept fort. Klare Grundrisse führen Sportler:innen und Besucher:innen intuitiv durch Foyers und Umkleiden bis in die Hallen. Ein Highlight ist die Dreifeldhalle im Hanseviertel, die mit einer Tribüne für ein größeres Publikum ausgestattet ist. Multifunktionale Räume wie ein zweigeschossiges Foyer und ein flexibler Mehrzweckraum bieten Platz für unterschiedlichste Nutzungen.

Endlich ein Bau, an dem feine Gestaltung unübersehbar ist! Dazu farbige Fensterrahmen. Hurra! Endlich einmal ein bauliches Unikat! Danke dem Team, der Architektin, die dieses Konzept entwickelt hat und nun umsetzte.

Christiane Baur, Anwohnerin Hanseviertel

Die Zweifeld-Sporthalle Hagen wurde als neuer Bestandteil der Grundschule Igelschule errichtet und fügt sich nahtlos in das schulische Umfeld ein. Ihre warme, frische Farbgestaltung in Gelbtönen verleiht ihr eine einladende Atmosphäre und schafft eine positive, aktivierende Umgebung. Die Farbwahl unterstützt nicht nur das Wohlbefinden, sondern fördert auch die Dynamik und Motivation der Sportler:innen – sei es während des Schulsports am Vormittag oder bei den Trainingseinheiten der Vereine am Abend. Dank moderner Ausstattung und durchdachter Planung steht sie – wie alle vier neuen Sporthallen – sowohl den Schüler:innen als auch dem Vereinssport und Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur lokalen Sportinfrastruktur und sind vielseitige Begegnungsorte für Bewegung und Gemeinschaft.

Von Anfang an wurde auf nachhaltige Bauweisen geachtet. Alle vier Sporthallen sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, die einen Teil des Eigenstrombedarfs decken, sowie mit Systemen zur Regenwasserversickerung. Energetisch optimierte Gebäudehüllen und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung reduzieren den Energieverbrauch. Die umlaufenden transluzenten Lichtbänder sorgen für eine optimale und blendfreie, natürliche Belichtung, die durch künstliche Beleuchtung ergänzt wird. Zusätzlich tragen begrünte Dächer zur Verbesserung des Mikroklimas bei und leisten einen wertvollen Beitrag zur ökologischen Integration der Hallen in ihre Umgebung.

Als erfahrenem Büro im Bereich Bildungsbauten fällt es abj Architekt:innen durch ihren Ortsbezug leichter, das Gebäude nach unserem Anspruch optimal in die Umgebung zu integrieren, gerade im städtischen Kontext.

Markus Kellner, Geschäftsführer Depenbrock Partnering GmbH

Ein klar strukturierter Grundriss ermöglicht eine intuitive Orientierung und fließende Bewegungsabläufe. Die Gebäude folgen einem funktionalen Aufbau: Foyers und Stiefelgänge empfangen die Sportler:innen und leiten sie direkt in die Umkleiden. Ein Turnschuhgang verbindet diesen Bereich mit den Regieräumen und den separaten Umkleiden für die Leiter:innen und führt direkt in die Hallen. Dort sorgen rückwärtig angeordnete Geräteräume für eine effiziente Nutzung. Die Kombination aus natürlichen Materialien und einer hellen Farbpalette schafft eine freundliche, einladende Atmosphäre: Holzbinder im Dachtragwerk sorgen für eine warme, natürliche Anmutung, während helle Wand- und Bodenbeläge in Weiß, Beige und der jeweils charakteristischen Akzentfarbe jeder Halle den offenen, lichtdurchfluteten Raum unterstreichen.

Sporthalle GS Lüne
Lageplan GS Lüne
Grundriss EG | Zweifeldsporthallen
Grundriss OG | Zweifeldsporthallen

Spielraum ohne Grenzen

Besonders flexibel wird das Raumkonzept durch mobile Trennwände, die eine individuelle Anpassung der Hallengröße ermöglichen – perfekt für den Schul- und Vereinssport gleichermaßen. Alle vier Sporthallen sind barrierefrei gestaltet und entsprechen den Vorgaben der DIN 18040-1, um eine uneingeschränkte Nutzung für alle Sportler:innen zu gewährleisten.

Das Projekt wurde als ÖPP-Modell realisiert, wodurch Planung, Bau und langfristige Instandhaltung effizient aus einer Hand gesteuert wurden. Die parallele Umsetzung der vier Hallen ermöglichte es, Synergien optimal zu nutzen und Ressourcen gezielt einzusetzen. Auch über die Fertigstellung hinaus bleibt das ausführende Unternehmen verantwortlich: Über einen Zeitraum von 25 Jahren übernimmt es Wartung und Instandhaltung der Gebäude. So stehen die neuen Sporthallen nicht nur für sportliche Höchstleistungen, sondern auch für eine zukunftsweisende Verbindung aus Architektur, Funktionalität und Nachhaltigkeit.

Stimmen aus dem Team

Von der Materialwahl über die Belichtung bis hin zur ökologischen Integration – wir haben bei jeder Halle darauf geachtet, dass sie nicht nur nachhaltig, sondern auch identitätsstiftend für ihren jeweiligen Standort wird.

Britta

Selbst bei funktionalen Details wie Fassadenanschlüssen, Eingängen und dem Lichtband aus Profilglas haben wir Wert auf eine klare Formensprache und hochwertige Materialien gelegt.

Alberto

Die parallele Umsetzung von vier Hallen in so kurzer Zeit verlangte ein Höchstmaß an Koordination und Präzision. Dass wir dabei trotzdem auf individuelle Lösungen für jeden Standort setzen konnten, macht das Projekt besonders.

Marina

Die Herausforderung bestand darin, die vier Hallen nahezu zeitgleich zu realisieren und dabei jeder eine individuelle Identität mit ortsbezogener Einbindung zu verleihen. Drei der Hallen sind an bestehende Gebäude angeschlossen, ihre Farbgestaltung leitet sich aus dem jeweiligen Bestand ab.

Sarah