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NEUBAU UND ERWEITERUNG
Altes Gymnasium Oldenburg

NEUBAU UND ERWEITERUNG Altes Gymnasium Oldenburg

Am Alten Gymnasium Oldenburg begegnen sich Vergangenheit und Zukunft in neuer Form. Der behutsam gesetzte Erweiterungsbau fügt sich in das historische Ensemble ein wie ein neues Kapitel in einer Geschichte. Der viergeschossige Neubau schafft nicht nur moderne Lernräume, sondern erschließt das historische Gebäude vollständig barrierefrei. So entsteht ein verbindender Ort, der die fast 450-jährige Geschichte des ältesten Gymnasiums der Stadt respektiert und zugleich den Wandel zur inklusiven, zeitgemäßen Bildungslandschaft sichtbar macht.

Projekt
Altes Gymnasium Oldenburg
Bauherr:in
Stadt Oldenburg
Leistung
1-8 HOAI
Fläche
4.300 m² BGF
Lage
Theaterwall in Oldenburg
Fotografie
Hannes Heitmüller
Besonderheiten
1. Platz VgV-Verfahren | Denkmalgeschützter Bestand | Barrierefreier Ausbau & Übergang mittels Stahlbrücken | Gründach mit PV-Anlage | Eingegrabene Sporthalle | Bauen im laufenden Betrieb

Das Alte Gymnasium Oldenburg, gegründet im Jahr 1573, zählt zu den ältesten Bildungsorten der Stadt. Seine lange Geschichte ist geprägt vom stetigen Wandel, vom Bewahren und Erneuern. Der Erweiterungsbau führt diese Tradition fort. Als zurückhaltender, aber prägnanter Eingriff schafft er Raum für zeitgemäße Anforderungen und macht das denkmalgeschützte Ensemble erstmals vollständig barrierefrei zugänglich. Alt und Neu treten in einen Dialog, der Kontinuität sichtbar macht und Zukunft mitdenkt.

Altbau und Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg

Wo bisher eine Einfeldsporthalle stand, markiert nun ein viergeschossiger Neubau die zeitgemäße Erweiterung des Alten Gymnasiums. Die klare Kubatur des neuen Gebäudes rahmt den Schulhof, ohne ihn zu dominieren. Großzügige Verglasungen sorgen für Sichtbezüge zwischen Innen- und Außenraum, transparent und verbindend. Mit seinem Rotklinker und dem dunklen Dach nimmt der Neubau Bezug auf den Bestand, ergänzt ihn aber mit einer eigenständigen, modernen Sprache.

Rückansicht Erweiterungsneubau Altes Gymnasium Oldenburg mit Basketballplatz auf dem Schulhof
Seitenansicht Erweiterungsneubau Altes Gymnasium Oldenburg mit Blick auf den rückwärtigen Basketballplatz
Fassade des Erweiterungsneubaus des Alten Gymnasiums Oldenburg mit Blick auf die abgesenkte Sporthalle

Im Inneren setzt der Neubau auf flexible Strukturen. Klassenzimmer lassen sich zusammenschalten, Glaselemente zwischen den Räumen schaffen Transparenz und fördern Aufsicht sowie Kommunikation. Die Lernräume sind so gestaltet, dass sie kooperatives Arbeiten ebenso ermöglichen wie individuellen Rückzug – ganz im Sinne moderner pädagogischer Konzepte.

Großes Fenster im Treppenhaus des Erweiterungsneubaus am Alten Gymnasium Oldenburg mit Blick auf den Altbau
Blickbeziehungen vom Flur ins Klassenzimmer im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg
Schüler:innen im Flur mit Blickbeziehungen in die Klassenzimmer im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg
Klassenzimmer mit Blick ins Grüne im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg
Schüler:innen im Flur mit eingebautem Sitzelement im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg

Die Dachflächen des Neubaus leisten einen doppelten Beitrag zur Nachhaltigkeit. Sie sind teils begrünt, teils mit Photovoltaik ausgestattet. Beheizt wird das Gebäude über eine effiziente Kombination aus Wärmepumpe und Gasbrennwerttechnik. Der langlebige Rotklinker als Fassadenmaterial, kombiniert mit einer optimierten Tageslichtnutzung, sorgt für ökonomische und ökologische Dauerhaftigkeit. Zudem schaffen die Dachterrassen weitere Aufenthaltsflächen im Freien.

Dachterrasse und Gründach vor der Fassade des Erweiterungsneubaus des Alten Gymnasium Oldenburg
Altes Gymnasium Oldenburg
Lageplan
Grundriss UG
Grundriss EG
Grundriss 1. OG
Grundriss 2. OG
Grundriss 3. OG
Ansicht Nord
Ansicht West
Schnitt

Das neue Gebäude ist nicht nur selbst barrierefrei – es öffnet auch den Bestand. Über filigrane Brücken und mit integriertem Aufzug werden sämtliche Geschosse des denkmalgeschützten Altbaus erschlossen. Damit übernimmt das neue Gebäude eine vermittelnde Rolle. Es verbindet Alt und Neu nicht nur baulich, sondern macht das gesamte Schulareal inklusiv erlebbar.

Um so wenig Schulhoffläche wie möglich zu überbauen, wurde die Sporthalle ins Erdreich abgesenkt und durch Unterrichtsräume überbaut. Das spart Platz und schafft Mehrwert. Dank ihrer zentralen Lage und der großzügigen Verglasung sowie den Sichtbezügen nach innen und außen wird die Halle zu einem sichtbaren, lebendigen Bestandteil des Schulalltags.

In den Boden abgesenkte Sporthalle im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg
Lichteinfall in die in den Boden abgesenkte Sporthalle im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg
In den Boden abgesenkte Sporthalle mit Holzelementen an der Wand im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg
Person vor Holzelement in der Sporthalle im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg
Blick aus dem Treppenhaus durchs verbindende Fenster in die abgesenkte Sporthalle im Erweiterungsneubau des Alten Gymnasium Oldenburg

Neben allgemeinen Unterrichtsräumen bietet der Neubau auch Platz für den Fachbereich Wirtschaft, moderne Musikräume sowie einen großzügigen Ganztagsbereich. Eine mobile Trennwand zwischen Musik- und Ganztagsraum ermöglicht flexible Nutzungsszenarien, vom konzentrierten Einzelunterricht bis hin zu kleinen Veranstaltungen oder offenen Gruppenformaten.

Blick aus dem Musikraum des Erweiterungsneubaus des Alten Gymnasium Oldenburg
Fassade des Erweiterungsneubaus des Alten Gymnasium Oldenburg mit Verbindung zum Altbestand durch filigrane Stahlbrücken

Mit dem Neubau ist ein Lernort entstanden, der weit mehr leistet als nur architektonische Ergänzung. Als Bindeglied zwischen historischer Substanz und zeitgemäßer Pädagogik schafft das neue Ensemble Raum für neue Lehr- und Lernformate, für Austausch, Begegnung und Gemeinschaft.

Stimmen aus dem Team

Solche Orte stellen hohe Anforderungen an Architektur – inhaltlich wie gestalterisch. Dass der Neubau heute so selbstverständlich wirkt, ist das Resultat eines offenen und konstruktiven Miteinanders mit Lehrkräften, Denkmalschutz und Stadt.

Rico

Erst durch die Sanierung und barrierefreie Erschließung des Bestands entsteht ein wirklich inklusiver Lernort. Die Herausforderung lag darin, Alt und Neu so miteinander zu verbinden, dass funktional und gestalterisch ein stimmiges Ganzes entsteht.

Markus

Unsere Aufgabe war es, ein neues Kapitel zu schreiben, ohne die vorhergehenden zu übertönen. Der Neubau ist eine respektvolle Fortführung der Geschichte.

Elsa