NEUBAU Bille-Gymnasium
Winkel mit Weitblick
Auf einer bisher brachliegenden Fläche in der Billwerder Straße im Hamburger Stadtteil Lohbrügge erwacht mit der Gründung des Bille-Gymnasiums neues Leben. Als sechstes Gymnasium im Bezirk Bergedorf wird es die Bildungslandschaft bereichern und modernen Unterricht für rund 750 Schüler:innen bieten. Im Spiel dreier Winkel entsteht auf dem Grundstück ein Ensemble aus drei neuen Gebäuden: dem Individualbau, dem Hamburger Klassenhaus und einer 2-Feld-Sporthalle. Die neue Lernlandschaft eröffnet einen Bildungsort, der Offenheit, Gemeinschaft und moderne Pädagogik räumlich erlebbar macht.
- Projekt
- Neugründung des Bille-Gymnasiums als Gebäudeensemble aus Individualbau, Hamburger Klassenhaus und 2-Feld-Sporthalle
- Bauherr:in
- SBH | Schulbau Hamburg
- Leistung
- 1-8 HOAI
- Fläche
- 8.878 m² BGF
- Lage
- Billwerder Straße in Hamburg
- Freiraumplanung
- Hahn Hertling von Hantelmann
- Besonderheiten
- 1. Platz VgV-Verfahren
Ein Platz macht Schule
Der Neubau des 3,5-zügigen Gymnasiums folgt einer klaren Mission: Ein lernförderndes Umfeld schaffen, das den modernen pädagogischen Anforderungen entspricht und gleichzeitig fest im Quartier verankert ist. Die Positionierung der Gebäude basiert auf einer vorangegangenen Machbarkeitsstudie, die die Gegebenheiten des Standorts optimal nutzt. Die schmale Zugangssituation an der Billwerder Straße wird mit einem offenen und einladenden Willkommensplatz gelöst, der die Besucher:innen in den urbanen Hof und zu dem Zentrum der Schule, der Multifunktionshalle im Individualbau, leitet. Ergänzt wird das Außenraumkonzept durch eine grüne Bewegungsfläche und grüne Klassenzimmer, die das Lernen ins Freie erweitern.

Drei Gebäude ein Campus
Das Gymnasium gliedert sich in drei zentrale Baukörper, die gemeinsam den neuen Bildungscampus formen. Der Individualbau beherbergt neben der Verwaltung, den Fachunterrichtsräumen und den Lernwelten für die jüngeren Jahrgänge, auch die Mensa mit Multifunktionshalle. Die offene Halle ist das Herzstück der Schule und kann als Versammlungsstätte für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt werden. Das Hamburger Klassenhaus ist angelehnt an den bereits etablierten Gebäudetypus und bietet Raum für die höheren Jahrgänge, ein Berufsorientierungszentrum, den Teambereich für die Lehrkräfte und ein Selbstlernzentrum. Zuletzt wird die Sporthalle errichtet, die aus zwei Einfeld-Hallen mit separaten Zugängen besteht und mit einer Boulderwand an der Fassade das Spielen und Bewegen auch im Außenraum fortsetzt.

Geborgen wachsen frei lernen
Die Planung des Gymnasiums und insbesondere der Lernwelten berücksichtigt die spezifischen Anforderungen des Standorts und die Bedürfnisse der zukünftigen Nutzer:innen: Während die Struktur der Räume für die jüngeren Jahrgänge eher geschlossen bleibt und schützenden Raum bietet, öffnet sich diese für die höheren Jahrgänge, um selbstständiges Arbeiten zu fördern. Ein Highlight sind die Lernkojen mit großen Sitzfenstern, die Rückzugsorte bieten und für Einzel- oder Gruppenarbeit genutzt werden können, wodurch wiederum die Kommunikation untereinander gefördert wird.

Natürlich effizient
Alle Gebäude erhalten eine feine, helle Klinkerfassade, die durch Profilierung in Teilbereichen akzentuiert wird. Bei der Sporthalle wird zusätzlich mit einer Holz-Vorhangfassade der obere Fassadenbereich gegliedert. Die Flachdächer werden als Gründächer mit Photovoltaikanlagen genutzt. Holz-Aluminium-Fenster sowie eine natürliche Belüftung mit Nachtauskühlungselementen optimieren die Energieeffizienz. Zudem wurde die Gebäudeplanung durch eine lebenszyklusorientierte Ökobilanz – die Life Cycle Assessment Methode, kurz LCA – begleitet. Damit konnten fundierte, umweltorientierte Entscheidungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg getroffen und sichergestellt werden, dass definierte Grenzwerte der Ökobilanzierung eingehalten werden.

Schrittweise Realisierung
Um den reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten sicherzustellen, wurde das Projekt in klare Bauabschnitte unterteilt. Im März 2025 wurde mit den ersten Arbeiten vor Ort begonnen, wobei zunächst das Hamburger Klassenhaus errichtet wird, gefolgt vom Individualbau und abschließend die Sporthalle.