NEUBAU Grundschule Schulstraße und Katharina-Henoth-Gesamtschule
Nachbarschaft macht Schule
In Köln-Höhenberg entsteht ein neuer Bildungsort, der mehr ist als die Summe seiner Teile. Mit dem Neubau der Grundschule samt Sporthalle, Wohnungen für die Hausmeisterei und der Erweiterung der Gesamtschule wird ein Campus geschaffen, der räumlich und funktional eng miteinander verzahnt ist und gleichzeitig zwei eigenständige Adressen mit Wiedererkennungswert bietet. Es entsteht ein Stück Nachbarschaft: ein Lern- und Lebensraum, der verbindet, strukturiert und mitwächst.
- Projekt
- Neubau der GS Schulstraße mit Sporthalle, Hausmeisterei sowie Erweiterung der Katharina-Henoth-Gesamtschule
- Bauherr:in
- Gebäudewirtschaft der Stadt Köln
- ÖPP-Partner:in
- Depenbrock
- Leistung
- 1-5 HOAI
- Fläche
- 8.905 m² BGF
- Lage
- Nürnberger Straße | Schulstraße in Köln-Höhenberg
- Freiraumplanung
- Kuttner und Kahl Landschaftsarchitekten
- Visualisierungen
- dreidesign GmbH
- Besonderheiten
- 1. Platz ÖPP-Verfahren
Vertrautes neu gedacht
Im dicht bebauten Stadtteil Höhenberg treffen Schule, Kita, Wohnen und Freizeit auf engem Raum aufeinander. Das Neubauprojekt greift diese urbane Dichte auf und wandelt sie in eine durchdachte Zonierung um: Zwei eigenständige Schulgebäude, eine Sporthalle und ein Haus für die Hausmeisterei fügen sich entlang der Augsburger Straße und Schulstraße harmonisch in die bestehende Nachbarschaft ein. Markante Willkommensplätze und differenzierte Wegeführungen schaffen Ankunftsorte mit Orientierung und öffnen den Raum zum Quartier.
Dank farbiger Akzente und wiederaufgenommener Bestandsmerkmale fügen sich die Neubauten nicht nur harmonisch in ihr Umfeld ein, sondern entwickeln eine eigene, zeitgemäße Identität. Weiß-beige Töne für die Grundschule, warmes Rot für die Gesamtschule, dazu robuste Materialien wie Verblendmauerwerk, Holz und Metall. Die Fassaden zitieren mit Fischschuppenmuster, großzügigen Fenstern und Schriftzügen die Sprache des Ortes – modern interpretiert und sichtbar identitätsstiftend.

Herzstück für kleine Entdecker:innen
Die neue Grundschule versteht sich als geschützter Lern- und Lebensraum für die Jüngsten. Das großzügige Foyer mit Lichthof und angrenzendem Innenhof bildet das kommunikative Zentrum des Erdgeschosses und verbindet alle wichtigen Bereiche. Verwaltung, Aula, Bibliothek und Mensa gruppieren sich um diesen offenen Raum. Hier wird gegessen, gelesen, gespielt – und das nicht nur im schulischen Alltag, sondern auch im Rahmen nachbarschaftlicher Nutzung.

Ein Highlight des Neubaus ist die Aula, die sich durch mobile Wände flexibel erweitern lässt und mit dem angrenzenden Mehrzweckraum und der Bibliothek zu einem multifunktionalen Veranstaltungsbereich zusammenschalten lässt. Durch den abgesenkten Bereich in der Mitte der Aula ergeben sich unterschiedlichste Möglichkeiten, den Raum zu bespielen.


Gemeinsam wachsen
In den Obergeschossen erstrecken sich die eigentlichen Lernbereiche der Grundschule. Die Cluster sind jeweils als eigene kleine Lernwelten organisiert und bieten neben Klassenräumen auch differenzierte Rückzugszonen, Gruppenräume und offene Flächen für kreative Lernformate. Farbige Gestaltungselemente fördern die Orientierung und schaffen eine kindgerechte Atmosphäre. Großzügige Fenster, Sitznischen und Sichtbeziehungen zwischen den Bereichen machen das Lernen transparent und lebendig. Die durchdachte Zonierung jedes Clusters sorgt dafür, dass individuelle Lernbedürfnisse ebenso Platz finden wie gemeinschaftliche Aktivitäten.

Spielend verbunden
Die neue Sporthalle ist sowohl funktional als auch architektonisch in den Campus eingebettet. Mit eigenem Zugang an der Burgstraße ist sie separat nutzbar und stärkt damit die Kooperation mit Vereinen und dem Stadtteil. Die Zweifeldhalle ist hell, barrierefrei und bietet großzügige Sichtbeziehungen – nicht zuletzt durch transluzente Fenster, die Tageslicht ohne Blendung ermöglichen. Auch das Nebengebäude mit den Wohnungen der Hausmeisterei übernimmt eine verbindende Rolle: Mit identischer Fassadensprache wird es Teil des Ganzen und ergänzt den Campus als wichtige funktionale Einheit.

Natürlich effizient
Der Campus folgt einem klaren Nachhaltigkeitskonzept. Kompakte Baukörper sorgen für ein günstiges A/V-Verhältnis, extensive Dachbegrünungen verbessern Mikroklima und Regenwassermanagement, und die massive Bauweise der Hülle mit durchdachtem Sonnenschutz garantiert angenehme Raumtemperaturen. Durch die Skelettbauweise im Inneren wird zudem eine hohe Flexibilität für spätere Umbauten ermöglicht. Eine Photovoltaikanlage und Luft-Wasser-Wärmepumpe sorgen für energieeffiziente Versorgung. So wird ein dauerhaft nachhaltiges Gebäude geschaffen, das im Laufe der Zeit an die Bedürfnisse der Nutzer:innen angepasst werden kann.

Raum für Wissen und Wachstum
Der Neubau für die Erweiterung der Katharina-Henoth-Gesamtschule ist als offenes, urbanes Lernumfeld konzipiert. Ein großzügiges, lichtdurchflutetes Foyer bildet das Herz des Gebäudes und schafft mit Blickachsen in den grünen Pausenhof eine transparente Verbindung zwischen Innen- und Außenraum. Von hier aus werden im Erdgeschoss der Mehrzweckraum, die jahrgangsübergreifenden Lernräume und die Pausen-WCs erschlossen. Die klare Grundrissstruktur ermöglicht eine intuitive Orientierung im Gebäude und macht die Gesamtschule zu einem übersichtlichen und zugleich lebendigen Lernort.

Vertikal gedacht flexibel bespielt
Die Lernbereiche der 9. Klassen der Gesamtschule befinden sich in den Obergeschossen und sind als großzügige, zweigeschossige Jahrgangscluster organisiert. Das vertikale Zusammenspiel der Lernwelt schafft ein besonderes räumliches Element: Über einen Luftraum mit Galerie sind die beiden Cluster des Jahrgangs miteinander verbunden und fördern so über die Geschosse hinweg ein aktives Miteinander.

Dieses zentrale Clusterforum beherbergt im 1. OG einen gemeinschaftlichen Gruppenraum und im 2. OG eine Teamstation. Daran schließen jeweils die Jahrgangscluster an, die mit unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten eine flexible Zonierung des Raumes ermöglichen. Innenfenster und transparente Elemente schaffen eine offene Lernatmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität. So entstehen differenzierte Räume für individuelles Lernen, kooperatives Arbeiten und gemeinschaftlichen Austausch – genau abgestimmt auf die Bedürfnisse der Schüler:innen.

Ein Campus viele Gesichter
Trotz der individuellen Charaktere der beiden Schulbauten funktioniert der neue Standort als gemeinsamer Bildungs-Campus. Die gleiche Fassadensprache mit Verblendmauerwerk, die Wiederaufnahme von Materialitäten und die Platzierung der Gebäude entlang gemeinsamer Achsen sorgen für ein harmonisches Gesamtbild. Die Grundschule und die Gesamtschule sind durch klare Freiraumabfolgen verbunden – ergänzt durch die Sporthalle, die Raum für Bewegung und Begegnung schafft. So entsteht ein vielfältig genutzter Bildungsstandort, der Austausch ermöglicht, ohne die Eigenständigkeit der Schulen aufzugeben.