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MODERNISIERUNG
Wohnsiedlung Schenefelder Holt

MODERNISIERUNG Wohnsiedlung Schenefelder Holt

Eine 1966 errichtete Siedlung, die heute noch ohne Sanierung energetisch auf dem neuesten Stand wäre, wäre sicherlich eine Rarität. Dies trifft auch auf die Wohnsiedlung Schenefelder Holt zu, die aus 680 Wohnungen in unterschiedlichen Gebäudetypologien und einigen Gewerbeobjekten besteht und stark sanierungsbedürftig war. Um den aktuellen Wärmeschutzanforderungen gerecht zu werden, waren eine Wärmedämmung von Fassade und Dach, neue Verglasungen und eine kontrollierte Lüftung erforderlich. Und da absehbar war, dass der Eingriff in mehreren Bauabschnitten und über mehrere Jahre verteilt stattfinden würde, wurde ein Gestaltungskonzept entwickelt, um das Erscheinungsbild der Siedlung insgesamt einheitlich aufzuwerten und sie langfristig als attraktiven Wohnstandort zu etablieren.

Projekt
Fassadenkonzept und -modernisierung Schenefelder Holt
Bauherr:in
BVE Bauverein der Elbgemeinden eG
Leistung
1-9 HOAI
Lage
Schenefelder Holt in Hamburg
Besonderheit
1. Platz des deutschen Fassadenpreises in der Kategorie Energieeffiziente Fassadedämmung
Fotos
Markus Tollhopf

Die umfassende Sanierung der Schenefelder Holt hat die einst gesichtslosen Fassaden in eine charaktervolle Siedlung verwandelt.

Sowohl durch die städtebauliche Anordnung als auch durch die Verwendung gleicher Fassadenmaterialien und wiederkehrender Details ist deutlich erkennbar, dass die Siedlung schon damals als Ganzes entwickelt und geplant wurde. Trotzdem weisen die unterschiedlichen Gebäudetypen aber auch ganz individuelle Grundstrukturen und gestalterische Ansätze auf, die auch im neuen Farb- und Materialkonzept Einzug finden, um die Heterogenität und Differenziertheit der Gebäudetypen beizubehalten. Die vorhandenen Qualitäten, wie die spezielle Ausformung der Balkone, werden hervorgehoben und mit farblichen Akzenten unterstrichen.

Wohngebäude Schenefelder Holt 2 + 90
Lageplan
Erdgeschoss
Obergeschoss
Schnitt
Ansicht

Die vom Impressionismus inspirierte Farbpalette des Fassadenkonzepts setzt auf warme Grundfarben von Rot bis Gelb, um den bestehenden Eindruck der Ziegel aus gelben und roten Ziegeln beizubehalten. Ein warmes Grau in den Sockelzonen ergänzt die Palette, ermöglicht Vielfalt und verhindert dennoch eine beliebig wirkende Buntheit. Kühle Farbtöne wie Blau und Grün tauchen nur als Akzentfarben in der Siedlung auf.

Der 8-geschossige Baukörper mit abgerücktem Treppenturm wird an der Nordfassade durch Laubengänge gegliedert. Die Südfassade ist geprägt von vorspringenden Balkonen, die ihr eine graphisch-geometrische Optik verleihen. Die ehemals monotone und rein additiv gestaltete Front mit seitlich geschlossenen Wandscheiben wurde mithilfe des neuen Gestaltungskonzepts energetisch und gestalterisch in ein neues Zeitalter überführt. Die oberen Geschosse in Ziegelrot sitzen wie ein andauerndes Morgenrot auf dem mit Siliziumglimmer angereicherten und dadurch funkelnden Sockelbereich. Die Verbindung beider Bereiche wird durch den zufällig wirkenden Wechsel zwischen grauen und roten Brüstungselementen aus Faserzement geschaffen.

Stimmen aus dem Team

Immer wieder ziehen wir unsere Inspiration auch aus der Kunst: In diesem Fall ist die Farbgestaltung 2 + 90 an einem der bekanntesten Gemälde Mark Rothkos angelehnt.

Holger